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Bürokonzepte jetzt Gebot der Stunde
Neuvermietungen über der Flächenproduktion
Rund zwei Jahre Coronapandemie haben die Bürowelt deutlich verändert - und das auch nachhaltig und langfristig. Durch den Digitalisierungsschub, der sich aus dem erzwungenen Homeoffice ergeben hat, haben auch die Unternehmen reagieren müssen. Das geht aus dem Büromarktbericht von EHL Gewerbeimmobilien hervor, der heute Vormittag basierend auf Zahlen des Vienna Research Forum (siehe Artikel zwei) publiziert worden ist.
Von Jänner bis September seien in Wien rund 105.000 m² neuvermietet worden, hinzu kommen rund 12.000 m² Untermietflächen. Spürbar ist der Optimismus auf dem Büromarkt an den Quartalszahlen. Im dritten Quartal hat sich der Flächenumsatz gegenüber dem Vorjahresquartal immerhin verdoppelt und EHL rechnet in den kommenden Monaten auch mit einem weiteren Anziehen der Vermietungsleistungen. Die Fertigstellungsquote stellt aber einen limitierenden Faktor da. Mit der Fertigstellung von nur 73.000 m² fällt die Flächenproduktion 2021 wieder deutlich geringer aus als im vorangegangenen Jahr (125.000 m²). Dieser niedrige Wert führt zu einer kontinuierlich sinkenden Leerstandsrate.
Unternehmen tendieren jedenfalls dazu, ihre Büroflächen attraktiver zu gestalten, um die MitarbeiterInnen zu motivieren, trotz der Möglichkeit von Homeoffice einen Teil ihrer Arbeitszeit gerne und freiwillig im Büro zu verbringen, so EHL weiter. Zahlreiche Firmen haben ihren MitarbeiterInnen während der Corona-Pandemie flexiblere Arbeitsmodelle zugesichert, einige davon möchten diese nun dauerhaft beibehalten. Zu beobachten sei dies z.B. im Banken- und Versicherungssektor sowie in der IT-Branche. Ungeachtet bleibt das Büro die zentrale Anlaufstelle des Unternehmens. Demnach müssten Projektentwickler und Vermieter auf diese Entwicklungen reagieren und entsprechende Konzepte mit maximaler Flexibilität bereitstellen. Man sucht auch nach qualitativen Bürostandorten, Stefan Wernhart, Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien: „Wir beobachten eine richtiggehende Qualitätsoffensive“, so Wernhart. „Wenn sich durch einen stark gestiegenen Homeoffice-Anteil Möglichkeiten eröffnen, Büroarbeitsplätze zu reduzieren, wird das in den meisten Fällen nicht zur Kostensenkung genutzt, sondern es werden großzügige Allgemeinbereiche geschaffen und generell höherwertige Flächen gesucht.“ Das führt dazu, dass die Nachfrage bei Lagen wie in der Wiener Innenstadt oder am Hauptbahnhof das Angebot übersteigt, weswegen größere Standortsuchen bisher erfolglos geblieben sind.
CS
AutorCharles Steiner
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