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Europäischer Logistikmarkt ist stabil
Angebotsknappheit prägt den Markt
Der europäische Logistikmarkt ist mit einem Flächenumsatz von 27 Millionen m² und Investitionsvolumen von 56 Milliarden Euro trotz Konjunkturabschwächung weiterhin stabil. Niedrige Leerstandsraten und Grundstücksmangel treiben die Mieten weiter in die Höhe. Dieser Trend wird durch die steigenden Baukosten noch verstärkt. Laut Analyse von BNP Paribas Real Estate stimmen die Aussichten auf weitere Mietsteigerungen die Investoren positiv. So verzeichneten die Kapitalmärkte in ganz Europa hohe Transaktionsvolumina - obwohl Ende 2022 im Zuge der Preiskorrektur eine Abkühlung erfolgte.
2022 verzeichnete der Logistikmarkt in den sechs führenden europäischen Märkten - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Polen und Spanien - zwar einen Rückgang um 10 Prozent, lag jedoch immer noch über dem Fünf-Jahresdurchschnitt. Das Gesamtvolumen von 27 Millionen m² (Flächen ab 5.000 m²) kann sich neben dem Ausnahmeergebnis von 2021 sehen lassen. In Deutschland entwickelte sich z.B. der Logistikmarkt 2022 besonders dynamisch und verfehlte nur knapp die Acht-Millionen-m²-Marke. Jedoch übertraf er deutlich das durchschnittliche Ergebnis von sechs Millionen m² von 2017 bis 2020. Die verlangsamte Dynamik im zweiten Halbjahr ist vor allem auf das mangelnde Angebot zurückzuführen, das sich in den entsprechenden Märkten immer stärker bemerkbar macht. Der Anstieg der Baukosten führte zu deutlichen Mietsteigerungen in Hamburg, München und Köln.
Generell wurde im Jahr 2022 ein Rückgang des Investitionsvolumens um 19 Prozent auf 56 Milliarden Euro verzeichnet, obwohl es fast 15 Milliarden Euro höher ausfiel als im Jahresdurchschnitt 2017 bis 2020. "Auch nach fünf Jahren, in denen herausragende Investitionsvolumina erzielt werden konnten, ist der Markt weiterhin attraktiv für Käufer. Der Investmentmarkt wurde jedoch durch die zunehmende Angebotsknappheit und die grundlegenden Veränderungen des gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Umfelds herausgefordert", so Craig Maguire, Head of European Logistics bei BNP Paribas Real Estate. Die Rückkehr zu geldpolitischer Normalität auf globaler Ebene hat die Zinssätze in weniger als sechs Monaten auf das Niveau, das vor der globalen Finanzkrise verzeichnet wurde, steigen lassen. Die Risikoprämie hat sich aufgrund des starken Zinsanstiegs bei 10-jährigen Anleihen deutlich verringert. Der rasche Anstieg der Zinsen führte zu einer Preiskorrektur, wovon das Logistiksegment von allen Immobiliensektoren am stärksten betroffen war. Der Investitionsstopp führte zu einem deutlichen Anstieg der Logistikrenditen. Diese Entwicklung könnte noch weiter anhalten, zumindest bis zum Ende der Zinserhöhungen, die laut der meisten Prognosen bis Mitte 2023 erfolgen werden. Ein Großteil des Renditeanstiegs bei Prime-Objekten dürfte bereits erfolgt sein, während die Preise für Objekte außerhalb des Top-Segments wahrscheinlich auch im Jahr 2023 noch intensiv verhandelt werden.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
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