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Immoaktien enttäuschten
Kurse im Schnitt um 40 Prozent eingebrochen
Um die Kursentwicklung der österreichischen Immobilien-AGs besser interpetieren zu können, lohnt sich ein Blick ins Ausland. Und der Vergleich mag überraschen. Europäischen börsennotierte Immobilienaktien wurden doppelt belastet: Durch die drastische Verschlechterung der Finanzierungskosten und die steigenden Rezessionsrisiken.
Daraus resultierende Rückgänge der direkten Immobilienwerte sollte Anleger in börsennotierten Immobilien nicht überraschen, da sich der implizite Wertverlust von 20-30 Prozent bereits in den Aktienkursen widerspiegelt.
Aber der börsennotierte Immobiliensektor scheint europaweit insgesamt gut aufgestellt zu sein, mit längerfristigen und weitgehend festverzinslichen Schulden.
Für Investoren in europäische börsennotierte Immobilien war das Jahr 2022 bisher eine Durststrecke, da dieser Aktienmarktsektor am schwächsten abschnitt. Das betonen Guy Barnard und Nicolas Scherf Portfolio Manager bei Janus Henderson Investors. Europäische Immobilienaktien sind seit Jahresbeginn um fast 40 Prozent zurückgegangen, vergleichbar mit dem Rückgang von 49 Prozent im Jahr 2008 während der globalen Finanzkrise.
In den letzten zehn Jahre profitierten Immobilienanleger von etwa 300-400 Basispunkten zusätzlicher Rendite auf ihre Immobilienanlagen gegenüber Staatsanleihen. Dieses Niveau der Risikoprämie lag weit über den historischen Durchschnittswerten. Dies zeige nach Ansicht von Guy Barnard und Nicolas Scherf, dass die Anleger immer von einer gewissen Normalisierung der Geldpolitik ausgingen - obwohl Barnard und Scherf vermuten, dass die meisten von der schnellen Straffung in den letzten Monaten überrascht wurden.
Blickt man weiter zurück, liegt die längerfristige Risikoprämie für Immobilien eher bei 100-200 Basispunkten. Dies wird dadurch begünstigt, dass die Einkommensströme aus Immobilien mit der Zeit wachsen können (und dies auch getan haben), da sie vom allgemeinen Wirtschaftswachstum, von steigenden Mieten und in vielen Fällen von inflationsgekoppelten Mietverträgen profitieren.
GR
AutorGerhard Rodler
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