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Hotellerie trotzt der Krise

Investments werden an Fahrt gewinnen

Die Hospitality-Branche funktioniert auch in der Krise
Die Hospitality-Branche funktioniert auch in der Krise
© Union Investment
Die Hospitality-Branche funktioniert auch in der Krise. Die Erwartungen für das Geschäft bleiben hoch, ebenso an steigende Umsätze. Nur mit neuen Projekten tut sich die Branche schwer. Investments werden erst Ende 2024 oder 2025 an Fahrt gewinnen. Family Offices und Fondsanbieter dürften dann den Ton angeben. ESG bleibt auf der Agenda – bei den Maßnahmen spielt die Branche jedoch auf Zeit. Das ergab das aktuelle Investment Barometer, die 10. Umfrage von HospitalityInside und Union Investment. 
Wie in den Vorjahren ließen der Augsburger Fachverlag und der Hamburger Immobilien-Investmentmanager die Umfrage von Ende September bis Ende Oktober laufen, um die Stimmung von der Expo Real München mit einzufangen. 
Insgesamt zeigen die vier Langzeit-Indizes (Business, Expectation, Development und Operation Index) eine leichte Verbesserung zum Vorjahr. Das Auseinanderklaffen der Erwartungen bei den Umsätzen und der Projektentwicklung zeigt unterdessen den Spagat, der die Branche aktuell herausfordert.
So fällt der Development-Index weiter deutlich hinter den drei anderen Indizes zurück und dokumentiert die verhaltene Stimmung in der Projektentwicklung. Demgegenüber steigt der Business-Index, der die aktuelle Situation im eigenen Unternehmen erfasst, um 3,4 Prozent, der Expectation-Index für die Geschäftserwartungen der kommenden sechs Monate legt sogar um 12 Prozent zu. Und der Operation-Index für die Umsatzentwicklung der Branche ist mit einem Plus von 12,4 Prozent sogar wieder auf Vor-Corona-Niveau.
Uneinheitlich präsentieren sich nach einem transaktionsschwachen Jahr 2023 die Erwartungen an die Trendumkehr an den Hotelinvestmentmärkten. An eine Rückkehr der Hotelinvestitionen in Deutschland bis Ende 2024 glauben 34 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen. Für 40 Prozent der Befragten steht das Comeback erst 2025 an. Pessimistischer zeigt sich ein Viertel der Befragten, die erst 2026 oder später mit nachhaltig anziehenden Märkten in Deutschland rechnen.
Den Ton an den Investmentmärkten dürften laut der befragten Hotelexpert:innen dann Family Offices und die auf Hotelinvestments spezialisierte Fondsbranche angeben. Beide Investorengruppen werden gleichauf (jeweils 42 Prozent) als marktbestimmend eingeschätzt, gefolgt von Institutionellen Anleger:innen (37 Prozent) und Asset Management Companies (32 Prozent). Weit abgeschlagen folgen aus Sicht der Befragten die Staatsfonds mit nur 3 Prozent der Nennungen.
Geprägt wird das aktuelle Bild von der Erwartung, dass sich die Umsetzung der ESG-Ziele unter den bestehenden Rahmenbedingungen verzögern wird. „Dass die überwiegende Mehrheit (fast 58 Prozent) der Umfrage-Teilnehmer:innen angesichts von gestiegenen Energie- und Personalkosten, damit rechnen, dass sich ESG-Umsetzungen drei Jahre nach hinten verschieben, zeigt wie sich temporär die Prioritäten verschoben haben“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Operational bei Union Investment. Mit einem Zeitverzug um fünf Jahre rechnen nur etwa 27 Prozent. Eine Verzögerung um mehr als fünf Jahre erwarten lediglich 15 Prozent der Befragten. „ESG bleibt aber auf der Agenda, dafür sorgt allein schon die Regulatorik, die Umsetzungen schon bis 2030 einfordert“, so Löcher.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 06. November 2023 - zuletzt bearbeitet am 06. November 2023


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AutorStefan Posch
Tags
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Andreas Löcher
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