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Innsbrucker Mieten sinken erstmals

Auch Eigentumspreisen geben nach

Erstmals seit Jahren sind in Innsbruck die Miet- und Immobilienpreise leicht gesunken. Laut der neuen Statistikbroschüre „Zahlen und Fakten 2025“ des städtischen Statistikamts lagen die durchschnittlichen Mieten 2024 bei 17,5 Euro pro Quadratmeter – um 20 Cent weniger als im Jahr zuvor. Auch die Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen gingen zurück und liegen nun bei unter 8.000 Euro pro Quadratmeter, nach fast 8.200 Euro im Jahr 2023.

Im Zehnjahresvergleich bleibt der Trend jedoch steigend: Die Preise für neue Wohnungen haben sich seit 2014 um 90 Prozent erhöht, jene für gebrauchte um 80 Prozent. Auch die Mieten sind im selben Zeitraum von 12,6 auf 17,5 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck) zeigte sich dennoch erleichtert über die kurzfristige Entspannung: „Wir versuchen, Grundpreise zu drücken, setzen weiterhin auf Vorbehaltsflächen und geförderten Wohnbau.“

Zugleich übte Anzengruber deutliche Kritik an Land und Bund. Die Kürzung der Wohnbauförderung durch das Land Tirol verschärfe die Situation: „Das treibt die Grundstückskosten wieder nach oben und erschwert leistbaren Wohnraum.“ Zudem fehle der Stadt im Budget 2025 rund 3,5 Millionen Euro, auch wegen sinkender Ertragsanteile des Bundes. „Wir haben unsere Hausaufgaben erfüllt – der Bund hat noch etwas zu tun“, betonte der Bürgermeister.

Insgesamt verzeichnete Innsbruck 2024 132.499 Hauptwohnsitze und 109.381 Arbeitsplätze. Damit bleibt die Tiroler Landeshauptstadt der wichtigste Wirtschaftsmotor des Bundeslands: Ein Viertel aller Arbeitsstätten Tirols liegt in der Stadt. Untertags wächst die Bevölkerung durch rund 35.000 Erwerbspendler und 13.000 Schulpendler auf etwa 180.000 Menschen an.

Die Statistik zeigt außerdem: Nur 20,8 Prozent der Stadtfläche sind tatsächlich besiedelt – ein Wert, der sich seit Jahren kaum verändert. Gleichzeitig zieht Innsbruck weiterhin viele Touristen an: Über eine Million Ankünfte und 1,87 Millionen Nächtigungen wurden in der Saison 2023/24 gezählt – der höchste Wert seit den 1980er-Jahren.

Demografisch bleibt Innsbruck eine junge und akademisch geprägte Stadt. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren, rund 28,3 Prozent der über 15-Jährigen besitzen einen Hochschulabschluss – der zweithöchste Anteil österreichweit nach Graz. Auch die Abwanderung ins Umland ist rückläufig: Sie hat sich seit 2020 halbiert. Laut Amtsleiter Mathias Behmann ist dies auf „intensive Stadtteilarbeit und Nachbarschaftsinitiativen“ zurückzuführen.

Mit sinkenden Wohnkosten, wachsender Bevölkerung und hoher Lebensqualität bestätigt Innsbruck seinen Status als dynamische Alpenmetropole – bleibt aber auf Unterstützung von Land und Bund angewiesen, um den Wohnungsmarkt langfristig zu stabilisieren.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 16. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Innsbruck
Stadt
2024
Mieten
2023

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