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W. Rohrer & Sohn pleite

Sanierungsprozeß gestartet

Die deutsche W. Rohrer & Sohn Treuhandgesellschaft für Grundbesitzverwaltung ist in Insolvenz. Begründet wird dies mit "strukturellen Branchenprobleme verbunden mit einem schnellen Unternehmenswachstum". Konkret hätten Anforderungen an Prozessanpassungen und Digitalisierung mit dem, teils unwirtschaftlichen Wachstum, bei gleichzeitig steigendem Arbeitsaufkommen nicht Schritt halten können. Zudem hätte es laufend steigende gesetzliche Anforderungen, wie u.a. die WEG-Novellierung oder die Mietpreisbremse gegeben. Jetzt wurde ein umfassender Sanierungsprozess eingeleitet. Weitere Unternehmen der Rohrer Firmengruppe sind nicht betroffen. "Diese Gemengelage hat uns in die Schieflage gebracht. Es ist nicht gelungen, unsere Strukturen so schnell anzupassen, wie es unser Wachstum gefordert hat. Der Kosteneinfluss auf die Ertragssituation und die Belastung für unsere Mitarbeiter waren zu hoch geworden. Gleichzeitig ist der Markt an guten Fachkräften leergefegt, so dass wir unsere Ressourcen aktuell nicht aufstocken können. Diese Veränderungen werden aller Voraussicht nach auch andere Unternehmen aus der Branche bald zu spüren bekommen. Wir handeln. Jetzt. Um wieder in nachhaltig gesundes Fahrwasser zu gelangen, haben wir uns für die Sanierung entschieden", erklärt Andrea Rohrer-Keussen, geschäftsführende Gesellschafterin. Die Ur-Ur-Enkelin des Gründers Wendelin Rohrer hält das Familienunternehmen in der fünften Generation. Mit Bekanntwerden der Krise hat sie die Geschäftsführung der Hausverwaltung übernommen, um auch aus der Familie heraus die Verantwortung für den Restrukturierungsprozess zu übernehmen. Unterstützt wird sie dabei vom Sanierungsexperten Klaus Ziegler von Planer und Kollegen. "Als Sanierungswerkzeug nutzen wir ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, denn mit Hilfe des Insolvenzrechts lässt sich eine solche Sanierung zügig umsetzen", ergänzt Klaus Ziegler. Das Amtsgericht München hat hierzu die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Als vorläufiger Sachwalter wurde Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen gerichtlich bestellt. Er wird in dem Verfahren von seinem Partnerkollegen Oliver Schartl unterstützt. W. Rohrer & Sohn blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. "In dieser Firma steckt so viel Herzblut. Uns liegt sehr viel daran, sie weiterzuführen. Das sind wir unseren Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden schuldig. Damit wir wieder zu gewohnter Qualität zurückfinden, haben wir uns bewusst zu diesem Sanierungsschritt entschlossen", sagt Andrea Rohrer-Keussen. "Im Rahmen der Insolvenz in Eigenverwaltung werden wir die Krisenursachen der Vergangenheit korrigieren, das Unternehmen fit für die Zukunft strukturieren und Arbeitsplätze sichern. Die Chancen stehen sehr gut, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen", erklärt Klaus Ziegler.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 13. Dezember 2021 - zuletzt bearbeitet am 14. Dezember 2021


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AutorGerhard Rodler
Tags
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Markt
Andrea Rohrer-Keusse
W Rohrer & Sohn Treuhandgesellschaft für Grundbesitzverwaltun

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