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FMA will Immokredite ausbremsen
Höheres Eigenkapital, kürzere Laufzeiten
Dem immoflash bekannt gewordene Pläne für strengere Vergabekriterien bei Immobilienkrediten könnte zu einem Beben am österreichischen Wohnimmobilienmarkt führen. Erst gestern hat FMA Vorstand Helmut Ettl bei der FMA-Aufsichtskonferenz in Wien gemeint, dass man die Auswirkungen des Immobilien-Booms auf den Finanzmarkt nicht unterschätzen dürfe. Manche Banken hätten laut Ettl die Vergabestandards für Immobilienkredite teils aufgeweicht. „Da müssen wir etwas machen“, so Ettl.
Nach immoflash-Informationen werden bereits konkrete Maßnahmen für strengere Vergabekriterien für Immobilienkrediten im Finanzmarktstabilitätsgremium diskutiert. Das Gremium kann Empfehlungen für Maßnahmen aussprechen, die dann in der Regel auch von der FMA eingeführt werden. Im Raum stehen neben der Mindesteigenkapitalquote von 20 Prozent, eine Maximallaufzeit von 25 bis 30 Jahren und, dass die Kreditraten nur noch 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommen ausmachen dürfen. Grundsätzlich sollen die Banken bei Immobilienkreditvergabe zukünftig weniger auf die Besicherung, sondern mehr auf die Rückzahlbarkeit wert legen. Als Gefahr für die Finanzmarktstabilität sieht man bei der FMA auch, dass 40 Prozent der Immobilienkredite variabel verzinst sind.
Zum Vergleich: in München betragen die Kosten für das Wohnen im Schnitt bereits über 50 Prozent - bei weiter steigender Tendenz. In Großbritannien wird ein großer Teil des Wohneigentums mit Krediten mit unendlicher Laufzeit finanziert und damit für die dortigen Bewohner Immobilieneigentum erst möglich gemacht. Durch die konstant auf Mehrjahressicht eintretenden Wertsteigerungen der Immobilien in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten konnten sich durch diese unendlichen Kredite erst viele Briten ein letztlich stattliches Vermögen sichern.
Sollten die Pläne so umgesetzt werden, dürfte es einem gar nicht so kleinen Teil der heutigen Wohnungskäufer künftig nicht mehr möglich sein, Immobilieneigentum aufzubauen. Im Endeffekt rechnen befragte Branchenteilnehmer damit, dass damit der Anteil an Mietwohnungen - zu allerdings deutlich höheren Mieten als jetzt - kräftig steigen wird.
Im Endeffekt, so die Branchenexperten, könnten die sich sohin ergebenden höheren Finanzierungskosten zu einem weiteren Steigen der Immobilienpreise führen. Erst unlängst wurde ein weiteres kräftiges Steigen der Baukosten durch Statistik Austria veröffentlicht.
GR
AutorGerhard Rodler und Stefan Posch
Tags
Wohnen
International
Markt
FMA
Tax & Law
Helmut Ettl
Immobilienkredite
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