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Massive Trendwende im Wohnbau
Absatzeinbruch bei Terrassendielen
Der Einfamilienhausbau legte 2022 - nahezu - eine Vollbremsung hin. Während die offizielle Statistik naturgemäß erst das Jahr 2021 vollständige abgebildet hat, lassen sich aufgrund der Entwicklungen bei Materialienabsatz Rückschlüsse auf das laufende Jahr ziehen. Und hier zeichnet sich eine radikale Trendwende ab - es wurde und wird 2022 massiv weniger gebaut. Im langfristigen Vergleich bleibt der Bau aber scheinbar hoch - vor allem im Sanierungs- und Umbaubereich.
Trotz rasch steigender Preise entwickelt sich der österreichische Markt für Terrassenbeläge im Jahr 2022 rückläufig, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Terrassenbelägen des Marktforschungsinstituts Branchenrader.com Marktanalyse.
In den Corona-Jahren 2020 und 2021 war die Nachfrage nach Terrassendielen hoch. Laut aktuellem Branchenrader Terrassenbeläge in Österreich lag der Absatz in beiden Jahren bei rund einer Million m2. Im laufenden Jahr dürfte der Bedarf jedoch wieder auf das Vorkrisenniveau zurückfallen. Nach vorläufigen Zahlen ist nur noch mit rund 870.000 m² zu rechnen. Obwohl die Verkaufspreise heuer im Durchschnitt um ca. dreizehn Prozent gegenüber Vorjahr anziehen, werden die Herstellererlöse um vier Prozent gegenüber Vorjahr auf 26,7 Millionen Euro sinken. Überdurchschnittlich rasch sinkt der Umsatz mit unbehandelten Hölzern, im Jahresvergleich um nahezu neun Prozent. Vergleichsweise fest zeigen sich indessen imprägnierte Hölzer und Thermoholz mit einem Umsatzminus von rund zwei Prozent gegenüber Vorjahr. Lediglich bei WPC-Dielen ist der Preisanstieg größer als die Absatzdelle. Infolge ist mit einem Anstieg der Herstellererlöse um etwa drei Prozent gegenüber Vorjahr zu rechnen.
In welchem Ausmaß der Preisanstieg beziehungsweise temporäre Lieferengpässe bei einigen großen Anbietern zur rückläufigen Nachfrage im Jahr 2022 beitragen, kann nicht zweifelsfrei beurteilt werden. Mit großer Sicherheit drückt aber der relativ hohe Absatz in den Vorjahren auf den Bedarf. Dass ein derart hohes Niveau dauerhaft gehalten werden kann, glaubten nur die Wenigsten. Vielen war klar, dass es sich dabei in einem gewissen Ausmaß auch um Vorziehinvestitionen handelte. Offenbar beginnt im Berichtsjahr nun deren Abschichtung. Erhärtet wird diese Annahme bei Betrachtung der Absatzentwicklung in den beiden Bauarten. Denn einen Rückgang gibt es im Jahr 2022 ausschließlich bei Bauvorhaben im Gebäudebestand - hier wiederum primär im Wohnbau - und damit in jenen Marktsegmenten, die zuletzt für den Großteil der Wachstumsbeiträge sorgten.
GR
AutorGerhard Rodler
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Wohnen
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